Dienstag, 4. Oktober 2011

Eine neue Carretida D

Hartmut H. hat die Version der Caretta D weiter verfeinert bzw geändert.

Den Baufortschritt kann man auf seiner Web-Site verfolgen: http://www.pluennenkreuzer.de/001_Landgaenger/402_Pilgerwagen/pilgerwagen_01.html

Herzlich willkommen im Kreis der Carreteros

Montag, 25. Juli 2011

Die Dienstagsfrauen

Eine lustige Variante aus dem Film "Die Dienstagsfrauen"

Donnerstag, 16. Juni 2011

Carreta D auf dem portugiesischen Jakobsweg

im Mai 2011. Der Erbauer war mit seinem Freund im Mai von Porto nach Santiago de Compostela unterwegs.

Samstag, 11. Juni 2011

Jakobsweg 2011 mit Carreta F

Treffen sich in Lorca 2 Pilgerwagen .......

... und in Villamayor de Monjardin zwei "Zugesel"

 

Das Ziel ist nahe ...


... und erreicht

Mittwoch, 16. März 2011

Pilgerwagen H

Nachdem Unserem Pilger Ludwig sein Wagen B auf dem Wege nach Santiago de Compostela den Geist aufgegeben hat, unreparierbar zusammengebrochen ist, ist das Nachfolgemodell H entstanden.

Es hat den inzwischen mehrfach verwendeten Alurahmen aus D und F. Die Räder sind einzeln befestigt und können auch nach innen montiert werden, um die Spur schmal zu machen. Der Schwerpunkt bleibt, jedoch die Kippsicherheit wird geringer.


Gezogen wird er mit dem ursprünglischen Gurt und verstellbaren Holmen aus einer Gehhilfe

Carreta D an der Mosel


Carreta D mit anderen Rädern an der Mosel. Sie sind härter und ohne Luft, also unplattbar



Hier hilft nur drüberheben und tragen

Sonntag, 2. November 2008

Carreta F mit Ergänzung


Der Wagen wurde ergänzt durch zusätzlichen Stauraum im Heckbereich. Dadurch ergibt sich eine bessere Gewichtsverteilung (Getränke passen dorthin oder auch der Poncho) und für schnellen Zugriff, ohne dass die Taschen geöffnet werden müssen.
Taschen (gelb von Ortlieb, blau von Lidl) sind sinnvoller als ein Rucksack. Die kleiner Blaue läuft auch als Handgepäck im Flieger, kann für schmutzige Wäsche oder den Schlafsack genommen werden und ist auch für den Einkauf geeignet.
So hat man 2 "Schränke" mit Ordnung.
Mit ihr kann man auch die Gewichtsverteilung besser in den Griff bekommen. Beide werden mit Gurten festgeschnürt, sind regendicht und vertragen auch ein Kippen.
Lediglich beim Tragen wird die Blaue oben vergurtet (hinter dem Kopf) oder kurzzeitig auch als Handtasche getragen.

Montag, 24. März 2008

Pilgerwagen G

Hier ist der Nachfolger des Pilgerwagen A.

Wegen Zeitmangels, am 1. April ist ist der Start, wurde der Pilgerwagen A noch folgendermaßen abgeändert:
Der Rahmen mit Zugstangen blieb erhalten und wurde nur mit kleinen Änderungen auf einen großen Rahmen befestigt. Er soll das Gepäck für 2 Personen tragen. Statt der kleinen 30cm Räder erhielt er 20" Mountainbike-Räder mit Luftfüllung.

Donnerstag, 20. März 2008

Pilgern für den WDR


Auf Einladung (!) des WDR Fernsehens (und natürlich aus eigener Eitelkeit! ) trafen sich die Pilgerwagenbauer erneut in Wuppertal-Beyenburg, um auf dem rheinischen Jakobsweg ihre selbstgebauten und mittlerweile verbesserten Pilgerwagenmodelle zu testen: diesmal vor laufenden Kameras des WDR.
Leider fehlte "Gospelix",der mit einer weiteren interessanten Variation seines Jakobswägelchens zur Vielgestaltigkeit der mittlerweile caminotauglichen Pilgerwagen hätte beitragen können (Pilgerwagen F).


Zunächst gab es bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt vor der Klosterkirche einen "Warm-Up", auf dem wir die einzelnen Konstruktionen vorstellten.
Die folgende Szene spielte auf der langen Treppe hinunter ins Unterdorf von Beyenburg, wobei unsere geduldige Truppe diese Treppe mehrfach begehen mußte: Aufnahme am Treppeneinstieg, Aufnahme auf der Treppe, Aufnahme am Ende der Treppe, Aufnahme von oben, von unten und von der Seite, Totalaufnahme von vorne, Großaufnahme usw....
Für jede dieser Einstellung mußten wir natürlich immer in der gleichen Reihenfolge "pilgern", um die Authentizität der Szene zu gewährleisten.

Im gleichen Tempo und gleichen Stil ging es dann weiter über die schmale Wupperbrücke.

Die Echternacher Springprozession ist im Vergleich dazu eine atemberaubende Form der Fortbewegung!

Ihre Geländegängikeit mußten unsere Pilgerwagen auf dem steil bergauf führenden und sehr holperigen Waldweg hinter dem Stausee unter Beweis stellen. Dabei wurden wir aufgrund der verschiedenen Kamera-Einstellungen natürlich wiederum zur Mehrfachbegehung bzw.Mehrfachbefahrung einzelner Wegabschnitte aufgefordert, unabhängig von Schnee-und Graupelschauer oder auch strahlender Sonne.
Auf diese Weise schafften wir gemeinsam mit dem Fernsehteam, das sich im Gelände mit seiner Ausrüstung auch richtig anstrengen mußte, in gut vier Stunden eine Pilger-strecke von 2,5 km !!


Bericht und Fotos:Dr.J.Villmar

Dienstag, 18. März 2008

Pilgerwagen F

Der Pilgerwagen E ist tot, es lebe F.
Inspiriert vom Pilgerwagen D mit einer Zugstange, entstand ein neuer Wagen, der nur noch die beiden Teleskop-Lenkholme des Typ E besitzt, allerdings auf die Länge von 79cm gekürzt. Somit wird die Fluggepäcklänge von 80 cm eingehalten.
Der Rahmen ist aus Quadrat-Alurohrenhergestellt und beidseitig mittels Knotenblechen verklebt und vernietet. Die Auflage besteht aus einem Aluminium-Lochblech welches ebenfalls zur Stabilität beiträgt.
Die Räder in 30cm Durchmesser wurden vom Typ E übernommen und unter dem Rahmen im hinteren Viertel verschraubt. Die Achse wird durch ein Rohr geführt welches in 3 verschiedenen Stellen eingesetzt werden kann. Somit ist eine Höhenverstellung und zwei Positionen nach vorne oder hinten möglich. Die Räder sind mittels Schnellverschlüssen, wie bei einem Kinderwagen, abnehmbar.
Um das Heck des Rahmens höher zu bekommen und somit die Bodenfreiheit zu erhöhen ist die Front des Rahmens abgesenkt. Die Stangen halten den vorderen Rahmen über eine bewegliche Konstuktion die gleichzeitig die Funktion einer Gepäckreling hat.
Für bergige Strecken lässt sich die Neigung jedoch schnell verändern.
Damit die Gepäcktasche nicht über den Rahmen nach hinten rutschen kann, ist dort ein Aluminium-Schild angebracht mit einem reflektierendem Muschelsymbol (man kennt es als das Wegezeichen) und einem reflektierendem roten Punkt als "Rücklicht". Ebenfalls wurde aus Sicherheitgründen die sichtbaren Rahmenteile mit reflektierender Folie von 3M beklebt. Mit Wagen springt es sich schlecht bei nahendem LKW mal zur Seite.
Für das Gepäck wurde eine wasserdichte Tasche "Rack-Pack" Größe L mit 52L der Firma Ortlieb verwendet. Sie ist von oben wie eine Reisetasche zugänglich und hält trotzdem auch kräftigem Regen stand. Die Größe des Rahmens wurde daher frühzeitig für den Einsatz dieser Tasche berücksichtigt.
Leider konnte ich aus zeitlichen Gründen am 2. Testlauf am 19.3.08 nicht teilnehmen.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Pilgerwagen A

Hier ist der Pilgerwagen A zu sehen.


Aufgebaut wurde er aus Alu-Rohren die miteinander verschweißt wurden. Der Rucksack liegt in einem Stofftuch und somit von unten geschützt.
Die Holme sind zusammen gesteckt und mit Splinten gesichert.
Gezogen wird er über einen Bauchgurt (Bundeswehr Koppeltragegestell).
Für enge Pfade kann die Spurbreite durch Umsetzen der Räder verändert werden, bleibt aber ein 2räderiger Wagen.

Als Reifen wurden 12,5" Kunststoffräder mit geschützen Kugellagern und Reifen aus EVA (geschäumtes Gummi) verwendet. Auch bei diesem Wagen liegt das Gepäck vor dem Rad und belastet den Tragegurt mit fast der Hälfte der Last. Beide Räder sorgen auch im Gelände für einen recht ruhigen Lauf.

Bemerkung:
Der Besitzer hat sich nach der Testfahrt entschlossen einen Umbau vorzunehmen:
Die Räder kommen unter die Last, es werden größere Räder eingesetzt (Mountenbike 20").
Ebenfalls wird der Tragekomfort durch Einsatz eines Schlittenzuggeschirrs verbessert.
Der ursprüngliche Plan, für 2 Personen 2 Wagen zu bauen wurde zugunsten eines größeren Wagens geändert. Somit kann das Gepäck der Ehefrau ebenfalls damit gefahren werden, sie nimmt nur einen Tagesrucksack. Schließlich haben beide ab 1. April eine Strecke von 2300km nach Santiago de Compostela vor sich.

Freitag, 22. Februar 2008

Pilgerwagen E

Mein Pilgerwagen hebt sich im Aussehen etwas von den vorherigen ab: Er hat hinten nur 1 großes Rad. Ausschlaggebend dafür war die Überlegung, dass ich damit auf engen Pfaden besser durchkomme. Für flache Wege und Straßen kann man eine Achse unter das große Rad schwenken, es somit aufbocken und die Achse mit den 2 kleinen Rädern trägt dann den Rucksack.
Aus Zeitgründen (Räder wurden zu spät geliefert) konnte diese Konstruktion nicht genügend getestet werden. Die Einstellung der 2-Radachse hätte noch verbessert werden müssen, die Radaufhängung des 1-Rades verstärkt werden müssen. Folglich hatte ich Probleme im Gelände.

Was gegen dieses Nachlaufkonzept spricht, ist die Gewichtsverteilung. Das Gewicht liegt vor der Achse und somit zum großen Teil auf den Schultern bzw Hüften. Die Gehbewegung wird eingeschränkt, man läuft nicht locker und versucht immer wieder durch anheben die Hüfte zu entlasten. Dies gilt für beide Varianten, 1- und 2-Radbetrieb. Ein Verlagern des Gewichtes über das Rad würde den Schwerpunkt enorm erhöhen und den Wagen zum Umkippen bringen.
Für Strecken mit überwiegend flachen Wegen und Straßen ist er nur mit Mühe fahrbar. Lediglich in engen Passagen ist die 1-Rad Variante sinnvoll, bei dem CF wohl nur bei 5% des Weges. Alle anderen Strecken sind mit 2 Rädern befahrbar.

Gezogen wird der Wagen an 2 Teleskopstangen, die seitlich an einem Bauchgurt bzw Tragegestell eingehängt werden. Federn sorgen für einen weichen Anzug und weiches abbremsen. Zum Transport können die Zugrohre eingeschoben werden.
Das mittlere Rad kann durch eine Handbremse abgebremst werden, wurde aber auf der Teststrecke nicht benutzt. Über dem Rad befindet sich ein Schutz aus Kunststoff um das Gepäck bei Regen vor Spritzer zu schützen.

Das große Rad hat einen Durchmesser von 30cm und ist aus einem gummiartigen Schaum gespritzt. Somit können Dornen den Rädern nichts anhaben, bzw platt werden. Diese Art Räder hatten die Wagen D, A und B.
Die beiden kleinen Räder (Durchmesser 125mm) der kleinen Achse sind ebenfalls kugelgelagert und stammen von einem Kinder-Alu-Roller.

Bemerkung:
Das Einradkonzept ist somit nicht für den Camino sinnvoll. Es wird daher in Richtung Pilgerwagen D weiter konstruiert, jedoch mit 2 Steuerholmen seitlich statt einer Mitteldeichsel.

Zur Bepackung kommen wir später.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Pilgerwagen D

Von mir als Teilnehmer (und Organisator) des Pilgerwagentestes auf dem Rheinischen Jakobsweg nun ein weiterer "Erfahrungs"- Bericht.
Vorab sei gesagt,daß ich den Test ohne Esel und ohne Beeinträchtigungen meines Bewegungsapparates überstanden habe.
Auch mein neuer Pilgerwagen zeigte keine Schwächen,wobei ich bei dessen Konstruktion auf beim Vorgängermodell (Pilgerwagen C) bewährte bautechnische Elemente zurückgreifen konnte.
Der Wagen ist mit Materialien aus jedem Heimwerkermarkt zu bauen,und setzt wenig handwerkliches Geschick voraus.
Eine Materialliste und Bezugsquellen für Achse und Räder gebe ich gerne an Interessenten weiter.
Auf eine Einradkonstruktion habe ich bewußt verzichtet,da diese zuviel Balanceausgleich erfordert.Die meisten Wegstrecken des Camino sind mit dem einachsigen Zweiradwagen bequem zu befahren.Dort wo die Wegverhältnisse eine Befahrung nicht mehr zulassen , nehme ich den Rucksack mitsamt dem Pilgerwagen(Eigengewicht: knapp 4 kg )auf den Rücken.

Dazu wird das Tragesystem des Rucksackes benutzt.Der Rucksack wird mit zwei schmalen Spanngurten am Wagengestell fixiert .Die Deichsel ist teilbar bzw. abnehmbar, - was auch wichtig für den Transport in Zugabteil oder Flugzeug ist.

Da mir die Bewegungsfreiheit beim Pilgern mit meinem Wagen sehr am Herzen liegt ,habe ich mich für eine Mitteldeichsel entschieden. Da diese am Zugseil aufgehängt ist, bleibt immer genügend Abstand zwischen Deichselhandgriff und Rücken bzw. Gesäß . Gleichzeitig werden durch die Aufhängung (Kopplung ans Gurtsystem mittels Karabiner ) auch die Pendelbewegungen beim Ausschreiten mit frei schwingenden Armen ausgeglichen .

Bremsen benötigt der Wagen nicht,bei einer Zuladung von 12 kg auf unserer Testfahrt waren Strecken bergab ohne Probleme zu begehen.
Weitere Bilder meiner
Neukonstruktion findet Ihr in meiner Fotogalerie hier im Forum .

Bemerkung.
Joachim hat somit seinen Pilgerwagen selbst beschrieben. Da ich ihn selbst gefahren habe, kann ich ihm bezüglich Zugvorrichtung, Zusammenlegbarkeit, Bewegungsfreiheit und Fahreigenschaften nur zustimmen. Nur auf sehr engen Pfaden muss er ihn dann tragen, welche aber nur etwa 5% der Wegstrecke des CF ausmachen. Dies wird aber durch einen bequemeren Restweg gut gemacht.


Mittwoch, 20. Februar 2008

Erlkönigtreffen am 18.-19.2.08 in Wuppertal



Um die neuen Pilgerwagen zu testen, trafen man sich auf Einladung von Joachim Villmar im treppenreichen und bergischen Land Wuppertal.
Die einzelnen Erlkönige wurden schon am Abend vorher mit kritischen Augen der Konstrukteure begutachtet und diskutiert.
Am Dienstag 19.2. hatte man fertig gepackt und man verließ um 8:30 Uhr la familia anfitriona.

Bis zur Wuppertaler Schwebebahn sorgte man für einige neugierige Blicke da der Camino durch die Innenstadt führte.
Beim Aufgang zur Schwebebahnstation konnte die Treppentauglichkeit getestet werden. Auch in der Schwebebahn wurde es dann eng.
Oberbarmen war dann Endstation. Von dort aus wurde der Bus genutzt um aus der Stadt in Richtung Beyenburg zu fahren. Zum Teil mussten die Zugstangen schon eingeschoben werden.

Dann ging es ins Gelände in Richtung Weuste, zwar schon mit einer netten Steigung und matschigen Fahrspuren, jedoch noch ohne Probleme. Ungewohnt und zu spüren waren die Druckpunkte der Zuggeschirre, die Vibration der Räder auf steinigen Wegen.
Gerade das war ja auch ein Teil des Testes, wie spürt man den Wagen hinter sich, wie spürt man seine eigenen Knie beim bergaufgehen? Wir konnten nicht wissen was uns noch bevor stand.
Hinter Weuste ging es seitlich bergab über einen Waldtrampelpfad, ideal für einen Einradwagen, allerdings über Steine und Wurzeln.

Der Einzug nach Beyenburg erfolgte bei herrlichem Sonnenschein. Die Wagen wurden vor der Kirche geparkt und auf den Küster gewartet, der eine Privatführung durch die Klosterkirche machen wollte, extra für die Pilgertruppe. Hier war auch das erste große Jakobuswegzeichen zu sehen, ein Hinweis auf unseren Camino.
Eine schöne Kirche mit einem großen Chorraum, einer hohen Orgel und einem mächtigen Altar von ANNO 1698.

Man könnte ein Buch drüber schreiben, jedoch nicht an dieser Stelle.
Draußen wurden dann die Pilger von einer netten Reporterin des WDR 5, WDR 2 erwartete. Sie informierte sich ausführlich über unser Vorhaben, ließ sich die Wagen erklären und spannte sich sogar selbst davor. Ende April soll ein kleiner Beitrag darüber gesendet werden.
Kurz vor dem Verlassen stempelte die Pfarrsekretärin die credencials ab. Das ist für die Neulinge natürlich ein wichtiger Augenblick, der 2. Stempel nach der Heimatkirche bzw der Jakousgesellschaft. Wer noch keinen Pilgerpass hatte lies sich den Stempel auf die Broschüre des Klosters geben.

Ab jetzt folgte man dem Pilgerpfad-Etappe 28 von Wuppertal-Beyenburg nach Remscheid-Lennep mit 9,5km aus dem Pilgerführer von Paderborn nach Aachen.
Nach dem Umrunden des Beyenburger Stausees ging es ein Stück am Stausee entlang und dann über die Brücke zum anderen Ufer. Dort hatten Waldarbeiter gerade eine dicken Baum gefällt und blockierten den schmalen Weg. Ab durch das Unterholz, durch Laub und Waldboden und wieder auf den Radweg zurück.
Danach mußte der geteerte Radweg verlassen werden und man folgte einem Trampelpfad mit etwa 45 Grad Steigung hinauf in Richtung Oberdahl. Jetzt war fast das gesamte Gewicht zu spüren und das über Steine und teilweise Wurzelstufen von 30 cm. Eine harte Belastungsprobe für Mensch und Material. Man hörte Stimmen wie: "Wo bleibt der Esel".
Auch nach der Steigung von etwa 100m ging es noch so weiter nur etwas flacher. Der Schweiß floss in Strömen. Schließlich war man für kaltes Wetter gekleidet und nicht für einen Saunagang.
Bei einem kleinen Gehöft in Oberdahl wurden die ersten nassen Kleidungsstücke abgelegt und man tauschte die Pilgerwagen, um den Unterschied zum Eigenen zu spüren. Und man spürte ihn. Schließlich waren die Wagen nicht nur in ihrer Bauweise unterschiedlich sondern auch im Zuggeschirr.
Jetzt ging es allerdings auf der Höhe weiter ohne große Steigungen.

Hinter einem Dorf begab man sich dann auf einem Fußpfad in Richtung Frielingshausen, der für Radfahrer mittels Eisenschranke gesperrt war. Die Wagen wurden kurzerhand drüber gehoben oder man krabbelte einfach drunter her. Eine Fußgängerin fragte verwundert, ob wir Pilger seien und ob man hier auch den Stempel bekommt. Sie hatte einen Vortrag über den Jakobsweg gehört. Der Beyenburger Stempel konnte ihr gezeigt werden.

Ab Frielingshausen folgte man einem geteerten Feldweg bis zur Landstraße L411. Dort wurde beschlossen, den Rest der Strecke mit dem Bus zurück zulegen um rechtzeitig bei der bestellten bergischen Kaffeetafel in einem Remscheider Cafe-Bistro anzukommen. Es war auch genug für diesen 1. Tag und man spürte schon einige Muskel, die vorher nicht zu spüren waren.

Freitag, 15. Februar 2008

Pilgerwagen C

Pilgerwagen C ist sozusagen der Lastwagen unter den hier vorgestellten Modellen.
Er wurde -und wird weiterhin -vornehmlich auf Pilgerwanderungen eingesetzt , um das Gepäck von zwei Personen zu transportieren, -wobei das Gepäck in einer großen, wasserdichten Tasche untergebracht wurde.
So war dem einen Pilger immer eine sehr bequeme Form der Fortbewegung möglich .
Man konnte sich beim Ziehen des Wagens abwechseln und gegebenenfalls dem anderen bei Schwierigkeiten helfen.
Das Gepäck liegt schwerpunktmäßig direkt über der Achse, das Gewicht im Bereich der Handdeichsel tendiert gegen Null . Die 20-Zoll Räder rollen mühelos auch über sehr holperigen Untergrund und garantieren eine sehr hohe Bodenfreiheit. Treppen sind überhaupt kein Hindernis, der Wagen passt in den Aufzug eines Hotels.
Zerlegt kommt er mitsamt Tasche in das Gepäckabteil von ICE oder TGV. Geplant ist noch die Teilbarkeit der Deichsel, um den Wagen besser im Flugzeug transportieren zu können.

Eine wichtige Verbesserung war der Einbau von Trommelbremsen, da der Wagen ungebremst mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3o kg auf abschüssigen Wegstrecken doch ganz schön ins Rollen kam.
Problematisch wir das Pilgern mit diesem Modell , wenn die Wegstrecke zu einem sehr schmalen Pfad wird, dessen Breite geringer als die Spurbreite ist . Aus der praktischen Erfahrung heraus fand sich jedoch immer ein kleines , verkehrsarmes (Paß-) Sträßchen ,auf das man ausweichen konnte, - und das in der Regel auch noch die schöneren Aussichten und freieren Himmel bot als ein dicht bebuschter Pfad …
Achim Villmar